Seit der Euro-Einführung hört man ständig: Urlaub in Kroatien sei „unglaublich teuer“ geworden. „Da kann man ja gleich nach Griechenland fliegen!“, wetterte neulich eine Bekannte. Ein doppeltes Dilemma, denn der Sommer in der Landeshauptstadt war ohnehin kühl und verregnet. Viele blieben also gleich daheim. Boxershort statt Badehose, Gaming-Stuhl statt Strandliege, Maussport statt Wassergymnastik. Und dann macht es bumm, und ja dann krachts und alle schreien: Der Rechner platzt. Zumindest fährt das System unvermittelt herunter. Die Ursachen sind vielfältig, hängen aber fast immer mit Überhitzung zusammen. So verbrachte ich die Sommermonate damit, ausgefallene NVMe-SSDs zu tauschen, Grafikkarten zu beerdigen, Wärmeleitpaste zu erneuern und AiO-Wasserkühlungen zu verbauen. Gerade Letzteres ist jedes Mal eine Herausforderung, allerdings nicht wegen der Technik, sondern wegen der Kunden. Viele wollen nicht einsehen, dass so ein Apparat ein stinknormales Verschleißteil ist. Stattdessen heißt es: „Aber das ist doch ein geschlossenes System!“ — ja eh. Nur verliert es mit der Zeit Kühlflüssigkeit, die Pumpe verschleißt, und die Schläuche werden hart wie Plastik.

Kunde: „Ja servas, ihr müsst’s ma Windows neu aufspiel’n. Wenn i Baldur’s Gate 3 zock, haut’s ma mei System zam. Des muaß a Virus sei.“
Ich: „Geht der PC einfach aus oder kommt vorher ein Bluescreen? Flackert das Bild, oder öffnen sich irgendwelche Fenster vor dem Absturz?“
Kunde: „Na, gor nix. I zock fünf Minut’n — zack, aus.“
Ich: „Ohne den PC gesehen zu haben: Das klingt stark nach einem Kühlproblem.“
Kunde: „Na, do fehlt si nix. Der is no ned so oid, des passt olles.“
Hingefahren. Diagnose. Intel i9-14900KF auf 96 Grad Celsius.

Ich: „Hören Sie das Rattern? Das ist die Wasserpumpe. Entweder ist Luft im System oder das Lager hat einen Schaden.“
Kunde: „Na, des wor scho immer so. Des is a All-in-One-Wasserkühlung, die is g’schloss’n, verstehst? Mach einfach Windows neu, wirst scho seh’n, des liegt sicher an am Treiber oder Virus. Der PC is guad.“
Ich: „Wenn ich jetzt Windows neu installiere und einrichte, kostet Sie das 50 Euro und am Ende ist nichts gelöst. Baldur’s Gate 3 wird trotzdem abstürzen.“
Am Ende bin ich wieder gegangen. Die Diagnose habe ich dem Kunden geschenkt.
Etwa zwei Wochen später erreichte mich eine E‑Mail über das Kontaktformular (oben links). Der Kunde hatte Windows selbst neu installiert – ohne jede Besserung. Schließlich bat er mich, die auf dem damals ausgestellten Diagnoseblatt vermerkten Probleme zu beheben. Wir einigten uns auf einen Preis, ich bestellte die nötige Hardware und baute alles fachgerecht in sein Gehäuse ein. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen: Seine CPU lief nun im Leerlauf bei gerade einmal 36 Grad und unter Volllast rund 20 Grad kühler als zuvor. Man muss dazu wissen: Der i9-14900KF ist mit seiner TDP von 250 W ein echter Hitzkopf. Werte zwischen 74 und 79 Grad unter Vollgas sind bei dieser CPU absolut ideal.

Kunde: „I versteh des ned. Die Kistn is vielleicht zwoa Joar oid.“
Ich: „Sie haben den PC vor zwei Jahren gekauft, können aber nicht wissen, wie alt die einzelnen Bauteile tatsächlich sind.“
Ich: „Außerdem haben Sie über 150 Spiele in Ihrer Steam-Bibliothek und sind ein echter Gamer. Wenn die AiO-Wasserkühlung hunderte Stunden auf Volllast läuft, kann die Pumpe schon nach relativ kurzer Zeit schlappmachen.“

Kunde: „Wie long höld die neiche jetz?“
Ich: „Das von mir gewählte Modell ist nagelneu. Der Radiator ist etwas dicker und auf der Pumpe sitzt jetzt ein zusätzlicher Lüfter. Das Beste: Die Kühlflüssigkeit lässt sich nachfüllen. Ich kann mir das gerne in einem Jahr nochmal ansehen.“
Kunde: „Supa, i moch do jetz nix mehr dron.“
Ich: „Aber hören Sie nicht, wie schön ruhig Ihr PC jetzt läuft? Kein Rattern mehr.“
Kunde: „Du, i hob eh imma Kopfhörer beim Zocken auf. Mia is des wuascht, wos da PC mocht, hauptsach er laft.“
Brudi, dein PC klingt wie a Traktor? Ruf an, bevor er in den Acker zieht!
📞 +43 681 842 00111 – Termin fix klarmachen.
👉 „Rattern is ka Feature, des is a Hilfeschrei.“